Ein tropfender Wasserhahn. Eine kleine Küche, in der sich der Abwasch türmt. Töpfe, in denen es schimmelt. Ein Stapel schmutziger Teller, über den eine Kakerlake läuft. Ein Telefon klingelt. Ein Anrufbeantworter schaltet sich ein, aber der Anrufer legt wortlos auf. Ein ungemachtes Bett. Ein Schlafzimmer. Wäsche liegt auf dem Fußboden herum. Ein Bücherregal, in dem eine Spinne ihr Netz gebaut hat. Ein tropfender Wasserhahn ...
Mit stoischem Stolz präsentieren Christian Ahl (Kontrabass) und Frank Amling (Gitarre, Gesang) Let Me Rest My Head on Your Stomach, das vierte Wohnzimmer-Album von My Rifle, My Pony & Me. Frank schrieb die Songs, das Cover gestaltete Christian unter Verwendung eines seiner eigenen Kunstwerke. Der Autor dieser Zeilen verneigt sich in Ehrfurcht.
Die Songs:
After All I've Done (2009) spricht von Liebe und Schuld und verweigert dem Individualismus die Gefolgschaft. Ohne uns die Hände schmutzig zu machen, kommen wir hier nicht raus.
Punish the Little People (2007) versucht Verständnis für die Apologeten der Macht aufzubringen, weist aber auch darauf hin, dass der Vorrat an Geduld begrenzt und nahezu aufgebraucht ist.
Conscious (2007) kommt als Cowboy-Song daher, beschreibt aber tatsächlich, warum die Psychoanalyse für den Marxismus unerlässlich ist.
Wolves at the Gates (2011) seziert genüsslich die Täter-Opfer-Dichotomie. Mit Wolfskrallen.
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