Mittwoch, 26. Dezember 2012

EP # 3: Die Abwesenheit des Lichts


Die Unzufriedenheit war groß und der Zustand schon lange kein haltbarer mehr. Die Sirenen heulten Tag und Nacht. Die Menschen schlichen gebeugt und in sich gekehrt an den Mauern entlang und vermieden es sich anzusehen.

Die Abwesenheit des Lichts ist die dritte EP von My Rifle, My Pony & Me. Frank Amling spielt Gitarre und singt, Christian Ahl zupft den Bass. Aufgenommen wurde am 25. Dezember 2012 in Christians Wohnzimmer in Hamburg-Dulsberg. Beschwerden gab es trotz Weihnachten keine. Die (diesmal) in deutscher Zunge gesungenen Lieder schrieb Frank, das Cover gestaltete Christian.

Die Songs:
Die Nacht der Nächte (1993) ist fast zwanzig Jahre alt und erzählt von Begehren und Schuld, von Wollen und Nichtkönnen und der Sehnsucht nach dem Ende der ganzen Scheiße.
Unzucht mit mir selbst (2010) beschwört den pädophilen Taliban und verteidigt die (sexuelle) Phantasie gegen die Gedankenpolizei.
Gewaltbereitschaftspotential (2004) will, dass diejenigen, die uns die Suppe eingebrockt haben, sie auch wieder auslöffeln, und benutzt dafür imposante Wörter wie „Tiefgaragenscharmützel“.
Müder alter Mann (2003) macht da weiter, wo Die Nacht der Nächte aufgehört hat, entwickelt dabei aber einen renitenten Altersstarrsinn.

Freitag, 23. November 2012

EP # 2: My Collection of Human Ears Kept in a Glass Jar


Es mag sein, dass die Welt sich nicht zum Besseren verändern lässt. Aber das ist noch lange kein Grund, nicht alles kaputt zu machen.

Mit Stolz präsentieren My Rifle, My Pony & Me ihre zweite Wohnzimmer-EP My Collection of Human Ears Kept in a Glass Jar, aufgenommen in Hamburg-Dulsberg und Hamburg-Barmbek im Oktober / November 2012. Am Kontrabass: Christian Ahl; Gitarre & Gesang: Frank Amling. Die Songs stammen aus Franks Feder, die Gestaltung des wundervollen Covers geht auf Christians Kappe.

Die Songs:
The True American (2011) verbindet einige der grelleren Flecken amerikanischer Geschichte zu einem mythischen Potpourri des Grauens.
In Shepherd (2008) wird Gott von einem Atheisten angerufen und kommt dabei ziemlich schlecht weg.
That’s My Theme (2009) handelt von zwischenmenschlicher Enttäuschung und den Rachephantasien, die damit einhergehen.
Orpheus Underneath (2010) spricht von Liebe und Terrorismus und weigert sich selbst dann aufzugeben, wenn alles den Bach runtergeht.


Samstag, 3. November 2012

EP # 1: Hollywood Cowboys


Da ging viel Wasser den Fluss runter und brachte einiges an Treibgut mit sich. Manches mutete aus der Ferne seltsam vertraut an und bisweilen glaubte man einen oder mehrere menschliche Körper zu erkennen. Aber niemand hätte dafür seine Hand ins Feuer gelegt. Jeder wusste, dass einem die Sinne hier draußen schnell einen Streich spielten. Aus oben wurde unten, aus links wurde rechts, und am Ende machte es auch keinen Unterschied; erst recht nicht, wenn man nur das zu finden gewillt war, was man sowieso gesucht hatte. 

Welcome to the home of My Rifle, My Pony & Me. Leave some of the happiness you 
bring.

Hollywood Cowboys
ist die erste von hoffentlich zahlreichen EPs mit jeweils vier thematisch sortierten Stücken, die wir auf dieser Seite zu veröffentlichen gedenken. Aufgenommen wurden die Songs in unseren Wohnzimmern in Hamburg-Dulsberg und Hamburg-Barmbek im Oktober 2012. Die Nachbarn reagierten nicht immer verständnisvoll. Mürbe gemacht durch das rudimentäre Gitarrenspiel und die gesanglichen Kapriolen Frank Amlings, gab ihnen das durchdringende Kontrabass-Spiel von Christian Ahl den Rest. Der eine oder andere soll sich sogar veranlasst gefühlt haben, seinen Fernseher lauter zu stellen. Obwohl – wir haben es überprüft – zu diesem Zeitpunkt nur Sendungen für Hirnamputierte liefen, möchten wir uns vielmals entschuldigen, womit wir einmal mehr unseren grenzenlosen Großmut unter Beweis gestellt haben dürften.

Die Songs:
My Rifle, My Pony and Me (Text: Paul Francis Webster; Musik: Dimitri Tiomkin) stammt aus dem Western Rio Bravo (1959) von Howard Hawks und wird dort von Dean Martin und Ricky Nelson zum Besten gegeben. Das musikalische Thema benutzt Filmkomponist Dimitri Tiomkin allerdings schon im Soundtrack von Howard Hawks’ Red River (1948).
Streets of Laredo (Traditional), auch bekannt als Cowboy’s Lament, ist eine amerikanische Cowboy-Ballade aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, deren Urversion vermutlich der englische Folk-Song The Unfortunate Lad ist.
El Dorado (Text: John Gabriel; Musik: Nelson Riddle) ist der Titelsong von Howard Hawks’ gleichnamigem Western aus dem Jahr 1966, dort interpretiert von George Alexander and The Mellowmen. 
The Wayfaring Stranger (Traditional) ist ein amerikanischer Folk-Song aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. 1944 drückte Burl Ives dem Song seinen Stempel auf und machte ihn zu seinem Markenzeichen.